Unsere Projekte & Aktivitäten

Der deutsche Verein ProBrasil e.V. unterstützt in Brasilien zwei Partnervereine – in São Paulo (Parelheiros) sowie im Bundesstaat Piauí (Coronel José Dias). Grundsätzlich fördern wir mit unseren Projekten in Brasilien Kinder und Familien in den Bereichen Gesundheit & Soziales, Bildung & Beruf sowie Umwelt & Kultur. Zahlreiche Projekte wurden durch die finanzielle Unterstützung deutscher Spender, des Düsseldorfer Dominikanerklosters, Adveniat, Misereor sowie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und weiterer Projektpartner ermöglicht.

Projekte in São Paulo

Der von ProBrasil unterstützte Verein „Associação ProBrasil São Paulo“ ist in Parelheiros aktiv, einem Stadtteil rund 60 km vom Zentrum São Paulos entfernt. Parelheiros zählt zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Regionen der Metropole.

In São Paulo konnten über 25 Jahren hinweg durch nachhaltige und kontinuierliche Projektarbeit viele neue Lebensperspektiven für die Menschen am Stadtrand geschaffen werden. Hierzu zählen u.a.:

2012 hat ProBrasil in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von São Paulo ein erstes Kinder- und Jugendzentrum (CCA – Centro de Crianças e Adolescentes) für Kinder von 6 bis 15 Jahren eröffnet. Die Kinder stammen ausnahmslos aus sozial prekären Verhältnissen. Inzwischen werden in mehreren Zentren über 300 Kinder und Jugendliche vor- bzw. nachmittags betreut. Ihnen werden je vier Stunden pädagogische, kulturelle und sportliche Aktivitäten geboten. Außerdem gibt es täglich zwei frisch zubereitete und gesunde Mahlzeiten, denn viele Familien haben in dem Armenviertel nicht das Geld für eine ausreichende Ernährung. Zudem werden Ausflüge in die Natur unternommen, um das Umweltbewusstsein zu schulen. Der Besuch von Veranstaltungen und Museen trägt dazu bei, dass die Kinder am kulturellen Leben der Großstadt teilhaben. Auf altersgemäße Art werden auch Themen wie Gesundheit, Sexualität, Integration, Ernährung und vieles mehr angesprochen. Die Kinder und Jugendlichen finden bei den gut ausgebildeten Erziehern offene Ohren für ihre Probleme. Und, wenn erforderlich, wird auch psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

Im CCA Cecília Meireles in Jardim Oriental werden täglich über 130 Kinder betreut. Cecília Meireles war eine brasilianische Lyrikerin und Journalistin.
Im CCA Ariano Suassuna in Jardim das Fontes werden täglich über 150 Kinder betreut. Ariano Suassuna war ein brasilianischer Schriftsteller und Dramaturg.
2014 kam das dritte CCA Nelson Mandela im Jardim dos Álamos hinzu. Hier werden täglich über 110 Kinder betreut.
CCA Clarice Lispector
2019 wurde das vierte Kinder- und Jugendzentrum CCA Clarice Lispector in Barro Branco eröffnet, in dem täglich über 120 Kinder betreut werden. Clarice Lispector war eine brasilianische Schriftstellerin.

Im Mai 2019 hat ProBrasil ein erstes Mehrgenerationenhaus (CCinter – Centro de Convivência Intergeracional) eröffnet. Das Haus liegt im infrastrukturell stark unterversorgten Bezirk Marsilac im Süden der Stadt, weit entfernt vom Stadtzentrum.

In diesem CCInter, das den Namen „Martin-Luther-King“ trägt, werden wochentags über 200 Menschen im Alter von sechs bis 90 Jahren in zwei jeweils vierstündigen Schichten betreut. Für Jung und Alt gibt es gemeinsame Workshops. Es wird musiziert, gestaltet und genäht. Wir regen Kreativität und Wertschätzung für die einfachen Dinge des Lebens an.

Tanz, Theater und Gespräche stellen Verbindungen und Dialoge zwischen den Generationen her. Ziel ist nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern auch die Beziehungen zwischen den Altersgruppen auf harmonische und respektvolle Weise zu stärken.

Zudem wird für die Menschen gekocht und ihnen auf diese Weise geholfen, sich ausgewogen zu ernähren. Aufgrund finanzieller Sorgen ist dies für viele Familien in den Armenvierteln eine große Entlastung und Hilfe.

Im September 2023 wurde ein zweites CCInter eröffnet. Dort sind 141 Personen eingeschrieben, die von 10 Mitarbeitern betreut werden.

In unserem Kinderschutzhaus SAICA können seit 2019 verwaiste bzw. vernachlässigte Kinder bis zum 18. Lebensjahr leben. Danach entsteht für die Betroffenen ein großes Problem. Wo sollen sie dann wohnen? Selten sind junge Menschen mit 18 Jahren reif genug, allein für ihr Leben zu sorgen. Erschwerend hinzu kommen die fatalen Lebensumstände, in denen sie aufgewachsen sind; ohne liebevolles und fürsorgliches Elternhaus.

Damit sie nun nicht auf der Straße landen, hat ProBrasil 2021 die erste Wohngemeinschaft für sechs junge Männer gegründet. Auch hierbei handelt es sich (wie bei mehreren Programmen von ProBrasil) um eine Kooperation mit der Stadt São Paulo.

Insgesamt sind 24 Plätze für junge Männer und Frauen in getrennten Häusern geplant. In diesen Einrichtungen mit dem Namen REPUBLICA JOVEM erhalten die jungen Erwachsenen die für sie notwendige Hilfestellung zum Erreichen ihrer Eigenständigkeit. Drei SozialarbeiterInnen von ProBrasil stehen Ihnen bei Bedarf zur Seite; sei es bei persönlich-emotionalen oder amtlichen Problemen. Alle MitbewohnerInnen stehen in einem Arbeits- bzw. Ausbildungsverhältnis. An den Unterhaltskosten müssen sie sich beteiligen.

Der erste junge Mann, der in diese spezielle WG einzog, war Felix. Sein Lebenslauf steht sinnbildlich für viele junge Erwachsene. Felix‘ Mutter war alkoholkrank und gewalttätig. Mit acht Jahren lungerte er zumeist auf der Straße herum. Felix hatte Glück! Sozialarbeiter wurden auf ihn aufmerksam und sorgten dafür, dass er in einem Kinderschutzhaus aufgenommen wurde. Dort entwickelte er sich zu einem tüchtigen jungen Mann. Mit 18 Jahren zog er in die Wohngemeinschaft und kann hier in Ruhe sein Abitur machen und eine Ausbildung beginnen.

Mit derartigen Wohngemeinschaften will ProBrasil jungen Menschen nicht nur eine Bleibe, sondern auch eine Perspektive für die Zukunft bieten, um zu verhindern, dass die ganze Hilfe für Kinder und Jugendliche nicht doch wieder in den Kreislauf der Hilflosigkeit und Armut führt!

Die Stadt São Paulo wählte 2005 die Associação ProBrasil aus, um sie im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und für bessere Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu unterstützen. Seitdem werden regelmäßig über 1.000 Familien durch 16 fachlich geschulte Mitarbeiter umfassend betreut. Davon profitieren ca. 5.000 Menschen.

Wie funktioniert das? – Die Sozialarbeiter von ProBrasil arbeiten in 36 Stadtvierteln, die hauptsächlich klassische Armenviertel von Parelheiros sind. Die Bewohner werden zu Hause besucht, ihre Situation beurteilt, ihre Bedürfnisse und Probleme erfasst und daraufhin Lösungsmöglichkeiten definiert und organisiert.

ProBrasil bietet parallel Vorträge, Workshops und Lehrgänge zur Qualifizierung an, um z.B. mit Heimarbeit das Einkommen zu verbessern. Durch diese Maßnahmen werden nicht zuletzt auch die persönlichen und sozialen Fähigkeiten der Menschen gefördert und gestärkt. Die verschiedenen Projekte von ProBrasil sind miteinander verknüpft, d.h. die Sozialarbeiter der Familienhilfe vermitteln auch in andere Projekte, z.B. Kinder in die Kinder- und Jugendzentren.

Der Vertrag mit der Stadt wird regelmäßig erneuert. Die Arbeit des Vereins überzeugt!

Schon 2003 haben ProBrasil und das städtische Amt für Kommunikation einen wichtigen Schritt in die Zukunft getan: 25 Computer mit Internet-Zugang zur kostenlosen Nutzung wurden in einem Schulungsraum bei ProBrasil installiert. Seitens der Stadt stehen drei Mitarbeiter zur Verfügung, die von Montag bis Samstag Computerkurse geben und die Nutzer betreuen.

Die Altersspanne der Teilnehmer ist groß, die jüngsten Nutzer sind sieben Jahre alt. 240 Personen haben 2017 Kurse belegt und ca. 24.000 Besucher nutzen jährlich den freien Internetzugang.

So gewährleistet ProBrasil die digitale Integration der Menschen in Randgebieten São Paulos und ermöglicht ihnen die Teilhabe an der heutigen Wissensgesellschaft.

Akkordeon Inhalt

Akkordeon Inhalt

2012 hat ProBrasil in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von São Paulo ein erstes Kinder- und Jugendzentrum (CCA – Centro de Crianças e Adolescentes) für Kinder von 6 bis 15 Jahren eröffnet. Die Kinder stammen ausnahmslos aus sozial prekären Verhältnissen. Inzwischen werden in mehreren Zentren über 300 Kinder und Jugendliche vor- bzw. nachmittags betreut. Ihnen werden je vier Stunden pädagogische, kulturelle und sportliche Aktivitäten geboten. Außerdem gibt es täglich zwei frisch zubereitete und gesunde Mahlzeiten, denn viele Familien haben in dem Armenviertel nicht das Geld für eine ausreichende Ernährung. Zudem werden Ausflüge in die Natur unternommen, um das Umweltbewusstsein zu schulen. Der Besuch von Veranstaltungen und Museen trägt dazu bei, dass die Kinder am kulturellen Leben der Großstadt teilhaben. Auf altersgemäße Art werden auch Themen wie Gesundheit, Sexualität, Integration, Ernährung und vieles mehr angesprochen. Die Kinder und Jugendlichen finden bei den gut ausgebildeten Erziehern offene Ohren für ihre Probleme. Und, wenn erforderlich, wird auch psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

Im CCA Cecília Meireles in Jardim Oriental werden täglich über 130 Kinder betreut. Cecília Meireles war eine brasilianische Lyrikerin und Journalistin.

Im CCA Ariano Suassuna in Jardim das Fontes werden täglich über 150 Kinder betreut. Ariano Suassuna war ein brasilianischer Schriftsteller und Dramaturg.

2014 kam das dritte CCA Nelson Mandela im Jardim dos Álamos hinzu. Hier werden täglich über 110 Kinder betreut.

2019 wurde das vierte Kinder- und Jugendzentrum CCA Clarice Lispector in Barro Branco eröffnet, in dem täglich über 120 Kinder betreut werden. Clarice Lispector war eine brasilianische Schriftstellerin.

CCinter – Centro de Convivência Intergeracional

Im Mai 2019 hat ProBrasil dieses im Süden der Stadt bislang einzigartige Zentrum eröffnet. Das Haus liegt im infrastrukturell stark unterversorgten Bezirk Marsilac, weit entfernt vom Stadtzentrum. Im sogenannten CCInter, das den Namen Martin-Luther-King trägt, werden wochentags über 200 Menschen im Alter von sechs bis 90 Jahren in zwei jeweils vierstündigen Schichten betreut. Für Jung und Alt gibt es gemeinsame Workshops. Es wird musiziert, gestaltet und genäht. Wir regen Kreativität und Wertschätzung für die einfachen Dinge des Lebens an.

Mit Tanz, Theater und Gesprächen werden Verbindungen und Dialoge zwischen den Generationen hergestellt. Ziel ist nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern auch die Beziehungen zwischen den Altersgruppen auf harmonische und respektvolle Weise zu stärken.

Zudem wird für die Menschen gekocht und ihnen auf diese Weise geholfen, sich ausgewogen zu ernähren. Aufgrund finanzieller Sorgen ist dies für viele Familien in den Armenvierteln eine große Entlastung und Hilfe. Ein zweites CCInter wurde im September 2023 eröffnet. Dort sind 141 Personen eingeschrieben, die von 10 Mitarbeitern betreut werden

In unserem Kinderschutzhaus SAICA können seit 2019 verwaiste bzw. vernachlässigte Kinder bis zum 18. Lebensjahr leben. Danach entsteht für die Betroffenen ein großes Problem. Wo sollen sie dann wohnen? Selten sind junge Menschen mit 18 Jahren reif genug, allein für ihr Leben zu sorgen. Erschwerend hinzu kommen die fatalen Lebensumstände, in denen sie aufgewachsen sind; ohne liebevolles und fürsorgliches Elternhaus.
Damit sie nun nicht auf der Straße landen, hat ProBrasil 2021 die erste Wohngemeinschaft für sechs junge Männer gegründet. Auch hierbei handelt es sich (wie bei mehreren Programmen von ProBrasil) um eine Kooperation mit der Stadt São Paulo.
Insgesamt sind 24 Plätze für junge Männer und Frauen in getrennten Häusern geplant. In diesen Einrichtungen mit dem Namen REPUBLICA JOVEM erhalten die jungen Erwachsenen die für sie notwendige Hilfestellung zum Erreichen ihrer Eigenständigkeit. Drei SozialarbeiterInnen von ProBrasil stehen Ihnen bei Bedarf zur Seite; sei es bei persönlich-emotionalen oder amtlichen Problemen. Alle MitbewohnerInnen stehen in einem Arbeits- bzw. Ausbildungsverhältnis. An den Unterhaltskosten müssen sie sich beteiligen.

Der erste junge Mann, der in diese spezielle WG einzog, war Felix. Sein Lebenslauf steht sinnbildlich für viele junge Erwachsene. Felix‘ Mutter war alkoholkrank und gewalttätig. Mit acht Jahren lungerte er zumeist auf der Straße herum. Felix hatte Glück! Sozialarbeiter wurden auf ihn aufmerksam und sorgten dafür, dass er in einem Kinderschutzhaus aufgenommen wurde. Dort entwickelte er sich zu einem tüchtigen jungen Mann. Mit 18 Jahren zog er in die Wohngemeinschaft und kann hier in Ruhe sein Abitur machen und eine Ausbildung beginnen.
Mit derartigen Wohngemeinschaften will ProBrasil jungen Menschen nicht nur eine Bleibe, sondern auch eine Perspektive für die Zukunft bieten, um zu verhindern, dass die ganze Hilfe für Kinder und Jugendliche nicht doch wieder in den Kreislauf der Hilflosigkeit und Armut führt!

SASF – Serviço de Assistência Social à Família

Die Stadt São Paulo wählte 2005 die Associação ProBrasil aus, um sie im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und für bessere Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu unterstützen. Seitdem werden regelmäßig über 1.000 Familien durch 16 fachlich geschulte Mitarbeiter umfassend betreut. Davon profitieren ca. 5.000 Menschen.

Wie funktioniert das?
Die Sozialarbeiter von ProBrasil arbeiten in 36 Stadtvierteln, die hauptsächlich klassische Armenviertel von Parelheiros sind. Die Bewohner werden zu Hause besucht, ihre Situation beurteilt, ihre Bedürfnisse und Probleme erfasst und daraufhin Lösungsmöglichkeiten definiert und organisiert.

ProBrasil bietet parallel Vorträge, Workshops und Lehrgänge zur Qualifizierung an, um z.B. mit Heimarbeit das Einkommen zu verbessern. Durch diese Maßnahmen werden nicht zuletzt auch die persönlichen und sozialen Fähigkeiten der Menschen gefördert und gestärkt. Die verschiedenen Projekte von ProBrasil sind miteinander verknüpft, d.h. die Sozialarbeiter der Familienhilfe vermitteln auch in andere Projekte, z.B. Kinder in die Kinder- und Jugendzentren.

Der Vertrag mit der Stadt wird regelmäßig erneuert. Die Arbeit des Vereins überzeugt!

Schon 2003 haben ProBrasil und das städtische Amt für Kommunikation einen wichtigen Schritt in die Zukunft getan: 25 Computer mit Internet-Zugang zur kostenlosen Nutzung wurden in einem Schulungsraum bei ProBrasil installiert. Seitens der Stadt stehen drei Mitarbeiter zur Verfügung, die von Montag bis Samstag Computerkurse geben und die Nutzer betreuen.

Die Altersspanne der Teilnehmer ist groß, die jüngsten Nutzer sind sieben Jahre alt. 240 Personen haben 2017 Kurse belegt und ca. 24.000 Besucher nutzen jährlich den freien Internetzugang.

So gewährleistet ProBrasil die digitale Integration der Menschen in Randgebieten São Paulos und ermöglicht ihnen die Teilhabe an der heutigen Wissensgesellschaft.

Unser juristischer Schutzdienst in São Paulo schützt Frauen vor Gewalt

Armut hat viele Facetten: Eine der schlimmsten ist die physische und psychische Gewalt gegen Frauen und Kinder! Gerade in Lateinamerika herrscht oftmals noch ein patriarchales bis frauenverachtendes Selbstverständnis bei Männern. Die Folge: Körperliche und seelische Gewalt.

Hiergegen ergreifen wir konkrete Maßnahmen: Wir haben am südlichen Stadtrand São Paulos ein Frauenschutzhaus eröffnet. Dort finden bedrängte, misshandelte Frauen mit ihren Kindern Schutz und Sicherheit. Daneben erhalten sie medizinische Hilfe, rechtliche und soziale Beratung sowie die Vermittlung von Betreuungs- und Arbeitsangeboten, um mittelfristig wieder einen geregelten Alltag zu finden.
Die Frauen, die dort unsere Hilfe suchen, kommen oft körperlich und seelisch verletzt zu uns. Begleitet von 11 Angestellten dürfen sich diese Frauen und Kinder sechs Monate lang – wenn nötig auch länger – an diesem verborgenen Ort erholen und ihr Leben neu planen. Sie und ihre Kinder werden in die bestehenden Sozialdienste von ProBrasil eingebunden.

Eine wichtige Bedeutung erhält hierbei unser Zentrum für juristischen Schutz.
Zentrum für juristischen Schutzdienst NPJ Aristides de Sousa Mendes – Núcleo de Proteção Jurídico Social e Apoio Psicológico

Im August 2022 wurde dieser wichtige Dienst eingerichtet, um Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, aber auch älteren Menschen und Kindern, die vernachlässigt werden, sowie Menschen mit Behinderung in der Einforderung ihrer Rechte beizustehen. In Zusammenarbeit mit dem CREAS – dem „Spezialisierten Referenzzentrum für Sozialhilfe“ des Distrikts Santo Amaro/São Paulo stehen zwei Psychologen und ein Jurist sowie vier weitere Angestellte zur Verfügung.
Im Jahr 2023 wurden 882 Beratungen persönlich durchgeführt, 2279 Fernberatungen und 641 Hausbesuche getätigt.

Umweltzentrum „Centro Socioambiental de Parelheiros“

ProBrasil ist am südlichen Stadtrand von São Paulo, in Parelheiros, aktiv. Das Gebiet liegt in der sogenannten Mata Atlântica, einem Regenwaldgebiet, das aufgrund hoher Biodiversität als extremschützenswert gilt und für die Wasserversorgung und das Klima der Riesenmetropole São Paulo von großer Bedeutung ist. Trotzdem steht es nicht gut um diesen Regenwald. Es fehlt den dort lebenden Menschen häufig an grundlegender Bildung und Wertschätzung gegenüber dem Naturraum. Das spiegelt sich in umweltschädigendem Verhalten der Bevölkerung wie Abholzung, illegalem Wohnungsbau, Jagd, falscher Müll- und Abwasserentsorgung wider.

ProBrasil hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesem Problem entgegenzuwirken. In allen unseren Einrichtungen wird auf die Umweltbildung großer Wert gelegt. Besonders in den Kindereinrichtungen gibt es viele Projekte zur Sensibilisierung. Dazu gehört der Gartenbau genauso wie Müllvermeidung und Recycling, sowie Ausflüge in die Natur und das Erlernen der Wertschätzung von Naturräumen. In zwei Einrichtungen sorgen Biodigestoren für eigenes Gas zum Kochen.

Im Jahr 2019 wurde mit Hilfe der Stiftung „Fundação Paulistana“ das Umweltzentrum „Centro Socioambiental de Parelheiros“ eingerichtet. Durch Spenden konnte eine Aquaponik-Anlage installiert werden, mit der Speisefische und Salat gezüchtet werden. Im Rahmen des Umweltprojekts ECOA werden zahlreiche umweltbezogene Kurse wie zum Beispiel Gärtnern, Anbau von Nutzpflanzen oder die Einführung in die Aquaponie angeboten.

Projekte im Piauí

Auch im nordöstlichen Bundesstaat Piauí ist ProBrasil bereits seit über 10 Jahren aktiv. Im Jahr 2021 wurde die Zweigstelle organisatorisch neu aufgestellt und als eigener Verein namens ProBrasil Nordeste amtlich notiert. Dieser Partnerverein hat seinen Sitz in Coronel José Dias – nahe dem Nationalpark Serra da Capivara.

2012 hat ProBrasil in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von São Paulo ein erstes Kinder- und Jugendzentrum (CCA – Centro de Crianças e Adolescentes) für Kinder von 6 bis 15 Jahren eröffnet. Die Kinder stammen ausnahmslos aus sozial prekären Verhältnissen. Inzwischen werden in mehreren Zentren über 300 Kinder und Jugendliche vor- bzw. nachmittags betreut. Ihnen werden je vier Stunden pädagogische, kulturelle und sportliche Aktivitäten geboten. Außerdem gibt es täglich zwei frisch zubereitete und gesunde Mahlzeiten, denn viele Familien haben in dem Armenviertel nicht das Geld für eine ausreichende Ernährung. Zudem werden Ausflüge in die Natur unternommen, um das Umweltbewusstsein zu schulen. Der Besuch von Veranstaltungen und Museen trägt dazu bei, dass die Kinder am kulturellen Leben der Großstadt teilhaben. Auf altersgemäße Art werden auch Themen wie Gesundheit, Sexualität, Integration, Ernährung und vieles mehr angesprochen. Die Kinder und Jugendlichen finden bei den gut ausgebildeten Erziehern offene Ohren für ihre Probleme. Und, wenn erforderlich, wird auch psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

Im CCA Cecília Meireles in Jardim Oriental werden täglich über 130 Kinder betreut. Cecília Meireles war eine brasilianische Lyrikerin und Journalistin.
Im CCA Ariano Suassuna in Jardim das Fontes werden täglich über 150 Kinder betreut. Ariano Suassuna war ein brasilianischer Schriftsteller und Dramaturg.
2014 kam das dritte CCA Nelson Mandela im Jardim dos Álamos hinzu. Hier werden täglich über 110 Kinder betreut.
CCA Clarice Lispector
2019 wurde das vierte Kinder- und Jugendzentrum CCA Clarice Lispector in Barro Branco eröffnet, in dem täglich über 120 Kinder betreut werden. Clarice Lispector war eine brasilianische Schriftstellerin.

Im Mai 2019 hat ProBrasil ein erstes Mehrgenerationenhaus (CCinter – Centro de Convivência Intergeracional) eröffnet. Das Haus liegt im infrastrukturell stark unterversorgten Bezirk Marsilac im Süden der Stadt, weit entfernt vom Stadtzentrum.

In diesem CCInter, das den Namen „Martin-Luther-King“ trägt, werden wochentags über 200 Menschen im Alter von sechs bis 90 Jahren in zwei jeweils vierstündigen Schichten betreut. Für Jung und Alt gibt es gemeinsame Workshops. Es wird musiziert, gestaltet und genäht. Wir regen Kreativität und Wertschätzung für die einfachen Dinge des Lebens an.

Tanz, Theater und Gespräche stellen Verbindungen und Dialoge zwischen den Generationen her. Ziel ist nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern auch die Beziehungen zwischen den Altersgruppen auf harmonische und respektvolle Weise zu stärken.

Zudem wird für die Menschen gekocht und ihnen auf diese Weise geholfen, sich ausgewogen zu ernähren. Aufgrund finanzieller Sorgen ist dies für viele Familien in den Armenvierteln eine große Entlastung und Hilfe.

Im September 2023 wurde ein zweites CCInter eröffnet. Dort sind 141 Personen eingeschrieben, die von 10 Mitarbeitern betreut werden.

Ausbildung / Bäckerei

Bildung ist in der Sozialarbeit eine Schlüsselfunktion in der Armutsprävention. Deswegen legt ProBrasil im armutsgeplagten Piauí großen Wert darauf, den Menschen Schulungsangebote für eine bessere Zukunft zu bieten. Neben den Kursen zur Umweltbildung und zum Ökotourismus gibt es weitere Angebote. Dazu zählen ein Ausbildungsbetrieb und Fernkurse, denn die Region ist äußert dünn besiedelt und bietet nur sehr wenige Bildungseinrichtungen.

Bäckerei

Zusammen mit der Stiftung „Brot gegen Not“ hat ProBrasil 2023 in der Kleinstadt São Raimundo Nonato eine Bäckerei eröffnet. Bäckermeister aus Deutschland lehren dort eine kleine Gruppe einheimischer Jugendlicher und junger Erwachsenen das Backen. Gefertigt werden 7-10 Brottypen, Brötchen und Kuchen. Dies alles mit einem hohen qualitativen Anspruch, der auch den Absatz vor Ort sichert.

Fernkurse

ProBrasil ist ein vom brasilianischen Bildungsministerium anerkannter Partner für Graduations- und Weiterbildungsfernkurse, die im ganzen Land anerkannt werden. In Partnerschaft mit einer Universität bietet ProBrasil verschiedene berufsbildenden Kurse je nach Wunsch und Eignung der Jugendlichen an. Die Prüfungen werden dann beim Verein abgelegt.

Kindertraumaprojekt – PRACTICE (Preventing and customizing treatment of road traffic associated injuries in children)

Seit 2020 entwickelt der Verein mit dem Unfallkrankenhaus Berlin (UKB), dem Landesgesundheitsamt Piauí und dem staatlichen Rettungsdienst ein Projekt zur Verringerung bzw. Vermeidung schwerer Verkehrsunfälle, die bedingt sind durch Trunkenheit am Steuer, überhöhte Geschwindigkeit auf schlechten Straßen sowie fehlendes Tragen von Helmen. Geplant ist im staatlichen Krankenhaus in São Raimundo Nonato die Qualifizierung von Ärzten und Pflegepersonal durch Personal aus dem UKB. Gleichzeitig erfolgt ein Training zur Prävention von Traumata über die Schulen und Sozialämter. Erreicht werden soll damit eine niedrigere Unfallrate bei Kindern und Jugendlichen sowie eine verbesserte Erstversorgung und Behandlung nach einem Trauma. ProBrasil Nordeste ist für die Verwaltung des Projekts vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt über das GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), die Fördermittel wurden im März 2023 bewilligt. Am 1. August 2023 erfolgte die Einweihungsfeier für das Projekt. Die erste Reise fand vom 9.-16.Oktober 2023 statt, weitere folgen in den nächsten zwei Jahren.

Unsere Projektpartner

2012 hat ProBrasil in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung von São Paulo ein erstes Kinder- und Jugendzentrum (CCA – Centro de Crianças e Adolescentes) für Kinder von 6 bis 15 Jahren eröffnet. Die Kinder stammen ausnahmslos aus sozial prekären Verhältnissen. Inzwischen werden in mehreren Zentren über 300 Kinder und Jugendliche vor- bzw. nachmittags betreut. Ihnen werden je vier Stunden pädagogische, kulturelle und sportliche Aktivitäten geboten. Außerdem gibt es täglich zwei frisch zubereitete und gesunde Mahlzeiten, denn viele Familien haben in dem Armenviertel nicht das Geld für eine ausreichende Ernährung. Zudem werden Ausflüge in die Natur unternommen, um das Umweltbewusstsein zu schulen. Der Besuch von Veranstaltungen und Museen trägt dazu bei, dass die Kinder am kulturellen Leben der Großstadt teilhaben. Auf altersgemäße Art werden auch Themen wie Gesundheit, Sexualität, Integration, Ernährung und vieles mehr angesprochen. Die Kinder und Jugendlichen finden bei den gut ausgebildeten Erziehern offene Ohren für ihre Probleme. Und, wenn erforderlich, wird auch psychologische Hilfe in Anspruch genommen.

Im CCA Cecília Meireles in Jardim Oriental werden täglich über 130 Kinder betreut. Cecília Meireles war eine brasilianische Lyrikerin und Journalistin.

Im CCA Ariano Suassuna in Jardim das Fontes werden täglich über 150 Kinder betreut. Ariano Suassuna war ein brasilianischer Schriftsteller und Dramaturg.

2014 kam das dritte CCA Nelson Mandela im Jardim dos Álamos hinzu. Hier werden täglich über 110 Kinder betreut.

2019 wurde das vierte Kinder- und Jugendzentrum CCA Clarice Lispector in Barro Branco eröffnet, in dem täglich über 120 Kinder betreut werden. Clarice Lispector war eine brasilianische Schriftstellerin.

CCinter - Centro de Convivência Intergeracional

Im Mai 2019 hat ProBrasil dieses im Süden der Stadt bislang einzigartige Zentrum eröffnet. Das Haus liegt im infrastrukturell stark unterversorgten Bezirk Marsilac, weit entfernt vom Stadtzentrum. Im sogenannten CCInter, das den Namen Martin-Luther-King trägt, werden wochentags über 200 Menschen im Alter von sechs bis 90 Jahren in zwei jeweils vierstündigen Schichten betreut. Für Jung und Alt gibt es gemeinsame Workshops. Es wird musiziert, gestaltet und genäht. Wir regen Kreativität und Wertschätzung für die einfachen Dinge des Lebens an.

Mit Tanz, Theater und Gesprächen werden Verbindungen und Dialoge zwischen den Generationen hergestellt. Ziel ist nicht nur die persönliche Entwicklung, sondern auch die Beziehungen zwischen den Altersgruppen auf harmonische und respektvolle Weise zu stärken.

Zudem wird für die Menschen gekocht und ihnen auf diese Weise geholfen, sich ausgewogen zu ernähren. Aufgrund finanzieller Sorgen ist dies für viele Familien in den Armenvierteln eine große Entlastung und Hilfe. Ein zweites CCInter wurde im September 2023 eröffnet. Dort sind 141 Personen eingeschrieben, die von 10 Mitarbeitern betreut werden

In unserem Kinderschutzhaus SAICA können seit 2019 verwaiste bzw. vernachlässigte Kinder bis zum 18. Lebensjahr leben. Danach entsteht für die Betroffenen ein großes Problem. Wo sollen sie dann wohnen? Selten sind junge Menschen mit 18 Jahren reif genug, allein für ihr Leben zu sorgen. Erschwerend hinzu kommen die fatalen Lebensumstände, in denen sie aufgewachsen sind; ohne liebevolles und fürsorgliches Elternhaus.
Damit sie nun nicht auf der Straße landen, hat ProBrasil 2021 die erste Wohngemeinschaft für sechs junge Männer gegründet. Auch hierbei handelt es sich (wie bei mehreren Programmen von ProBrasil) um eine Kooperation mit der Stadt São Paulo.
Insgesamt sind 24 Plätze für junge Männer und Frauen in getrennten Häusern geplant. In diesen Einrichtungen mit dem Namen REPUBLICA JOVEM erhalten die jungen Erwachsenen die für sie notwendige Hilfestellung zum Erreichen ihrer Eigenständigkeit. Drei SozialarbeiterInnen von ProBrasil stehen Ihnen bei Bedarf zur Seite; sei es bei persönlich-emotionalen oder amtlichen Problemen. Alle MitbewohnerInnen stehen in einem Arbeits- bzw. Ausbildungsverhältnis. An den Unterhaltskosten müssen sie sich beteiligen.

Der erste junge Mann, der in diese spezielle WG einzog, war Felix. Sein Lebenslauf steht sinnbildlich für viele junge Erwachsene. Felix‘ Mutter war alkoholkrank und gewalttätig. Mit acht Jahren lungerte er zumeist auf der Straße herum. Felix hatte Glück! Sozialarbeiter wurden auf ihn aufmerksam und sorgten dafür, dass er in einem Kinderschutzhaus aufgenommen wurde. Dort entwickelte er sich zu einem tüchtigen jungen Mann. Mit 18 Jahren zog er in die Wohngemeinschaft und kann hier in Ruhe sein Abitur machen und eine Ausbildung beginnen.
Mit derartigen Wohngemeinschaften will ProBrasil jungen Menschen nicht nur eine Bleibe, sondern auch eine Perspektive für die Zukunft bieten, um zu verhindern, dass die ganze Hilfe für Kinder und Jugendliche nicht doch wieder in den Kreislauf der Hilflosigkeit und Armut führt!

SASF – Serviço de Assistência Social à Família

Die Stadt São Paulo wählte 2005 die Associação ProBrasil aus, um sie im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und für bessere Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu unterstützen. Seitdem werden regelmäßig über 1.000 Familien durch 16 fachlich geschulte Mitarbeiter umfassend betreut. Davon profitieren ca. 5.000 Menschen.

Wie funktioniert das?
Die Sozialarbeiter von ProBrasil arbeiten in 36 Stadtvierteln, die hauptsächlich klassische Armenviertel von Parelheiros sind. Die Bewohner werden zu Hause besucht, ihre Situation beurteilt, ihre Bedürfnisse und Probleme erfasst und daraufhin Lösungsmöglichkeiten definiert und organisiert.

ProBrasil bietet parallel Vorträge, Workshops und Lehrgänge zur Qualifizierung an, um z.B. mit Heimarbeit das Einkommen zu verbessern. Durch diese Maßnahmen werden nicht zuletzt auch die persönlichen und sozialen Fähigkeiten der Menschen gefördert und gestärkt. Die verschiedenen Projekte von ProBrasil sind miteinander verknüpft, d.h. die Sozialarbeiter der Familienhilfe vermitteln auch in andere Projekte, z.B. Kinder in die Kinder- und Jugendzentren.

Der Vertrag mit der Stadt wird regelmäßig erneuert. Die Arbeit des Vereins überzeugt!

Schon 2003 haben ProBrasil und das städtische Amt für Kommunikation einen wichtigen Schritt in die Zukunft getan: 25 Computer mit Internet-Zugang zur kostenlosen Nutzung wurden in einem Schulungsraum bei ProBrasil installiert. Seitens der Stadt stehen drei Mitarbeiter zur Verfügung, die von Montag bis Samstag Computerkurse geben und die Nutzer betreuen.

Die Altersspanne der Teilnehmer ist groß, die jüngsten Nutzer sind sieben Jahre alt. 240 Personen haben 2017 Kurse belegt und ca. 24.000 Besucher nutzen jährlich den freien Internetzugang.

So gewährleistet ProBrasil die digitale Integration der Menschen in Randgebieten São Paulos und ermöglicht ihnen die Teilhabe an der heutigen Wissensgesellschaft.

Unser juristischer Schutzdienst in São Paulo schützt Frauen vor Gewalt

Armut hat viele Facetten: Eine der schlimmsten ist die physische und psychische Gewalt gegen Frauen und Kinder! Gerade in Lateinamerika herrscht oftmals noch ein patriarchales bis frauenverachtendes Selbstverständnis bei Männern. Die Folge: Körperliche und seelische Gewalt.

Hiergegen ergreifen wir konkrete Maßnahmen: Wir haben am südlichen Stadtrand São Paulos ein Frauenschutzhaus eröffnet. Dort finden bedrängte, misshandelte Frauen mit ihren Kindern Schutz und Sicherheit. Daneben erhalten sie medizinische Hilfe, rechtliche und soziale Beratung sowie die Vermittlung von Betreuungs- und Arbeitsangeboten, um mittelfristig wieder einen geregelten Alltag zu finden.
Die Frauen, die dort unsere Hilfe suchen, kommen oft körperlich und seelisch verletzt zu uns. Begleitet von 11 Angestellten dürfen sich diese Frauen und Kinder sechs Monate lang – wenn nötig auch länger – an diesem verborgenen Ort erholen und ihr Leben neu planen. Sie und ihre Kinder werden in die bestehenden Sozialdienste von ProBrasil eingebunden.

Eine wichtige Bedeutung erhält hierbei unser Zentrum für juristischen Schutz.
Zentrum für juristischen Schutzdienst NPJ Aristides de Sousa Mendes – Núcleo de Proteção Jurídico Social e Apoio Psicológico

Im August 2022 wurde dieser wichtige Dienst eingerichtet, um Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, aber auch älteren Menschen und Kindern, die vernachlässigt werden, sowie Menschen mit Behinderung in der Einforderung ihrer Rechte beizustehen. In Zusammenarbeit mit dem CREAS – dem „Spezialisierten Referenzzentrum für Sozialhilfe“ des Distrikts Santo Amaro/São Paulo stehen zwei Psychologen und ein Jurist sowie vier weitere Angestellte zur Verfügung.
Im Jahr 2023 wurden 882 Beratungen persönlich durchgeführt, 2279 Fernberatungen und 641 Hausbesuche getätigt.

Umweltzentrum „Centro Socioambiental de Parelheiros“

ProBrasil ist am südlichen Stadtrand von São Paulo, in Parelheiros, aktiv. Das Gebiet liegt in der sogenannten Mata Atlântica, einem Regenwaldgebiet, das aufgrund hoher Biodiversität als extremschützenswert gilt und für die Wasserversorgung und das Klima der Riesenmetropole São Paulo von großer Bedeutung ist. Trotzdem steht es nicht gut um diesen Regenwald. Es fehlt den dort lebenden Menschen häufig an grundlegender Bildung und Wertschätzung gegenüber dem Naturraum. Das spiegelt sich in umweltschädigendem Verhalten der Bevölkerung wie Abholzung, illegalem Wohnungsbau, Jagd, falscher Müll- und Abwasserentsorgung wider.

ProBrasil hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesem Problem entgegenzuwirken. In allen unseren Einrichtungen wird auf die Umweltbildung großer Wert gelegt. Besonders in den Kindereinrichtungen gibt es viele Projekte zur Sensibilisierung. Dazu gehört der Gartenbau genauso wie Müllvermeidung und Recycling, sowie Ausflüge in die Natur und das Erlernen der Wertschätzung von Naturräumen. In zwei Einrichtungen sorgen Biodigestoren für eigenes Gas zum Kochen.

Im Jahr 2019 wurde mit Hilfe der Stiftung „Fundação Paulistana“ das Umweltzentrum „Centro Socioambiental de Parelheiros“ eingerichtet. Durch Spenden konnte eine Aquaponik-Anlage installiert werden, mit der Speisefische und Salat gezüchtet werden. Im Rahmen des Umweltprojekts ECOA werden zahlreiche umweltbezogene Kurse wie zum Beispiel Gärtnern, Anbau von Nutzpflanzen oder die Einführung in die Aquaponie angeboten.

Ausbildung / Bäckerei

Bildung ist in der Sozialarbeit eine Schlüsselfunktion in der Armutsprävention. Deswegen legt ProBrasil im armutsgeplagten Piauí großen Wert darauf, den Menschen Schulungsangebote für eine bessere Zukunft zu bieten. Neben den Kursen zur Umweltbildung und zum Ökotourismus gibt es weitere Angebote. Dazu zählen ein Ausbildungsbetrieb und Fernkurse, denn die Region ist äußert dünn besiedelt und bietet nur sehr wenige Bildungseinrichtungen.

Bäckerei

Zusammen mit der Stiftung „Brot gegen Not“ hat ProBrasil 2023 in der Kleinstadt São Raimundo Nonato eine Bäckerei eröffnet. Bäckermeister aus Deutschland lehren dort eine kleine Gruppe einheimischer Jugendlicher und junger Erwachsenen das Backen. Gefertigt werden 7-10 Brottypen, Brötchen und Kuchen. Dies alles mit einem hohen qualitativen Anspruch, der auch den Absatz vor Ort sichert.

Fernkurse

ProBrasil ist ein vom brasilianischen Bildungsministerium anerkannter Partner für Graduations- und Weiterbildungsfernkurse, die im ganzen Land anerkannt werden. In Partnerschaft mit einer Universität bietet ProBrasil verschiedene berufsbildenden Kurse je nach Wunsch und Eignung der Jugendlichen an. Die Prüfungen werden dann beim Verein abgelegt.

Kindertraumaprojekt – PRACTICE (Preventing and customizing treatment of road traffic associated injuries in children)

Seit 2020 entwickelt der Verein mit dem Unfallkrankenhaus Berlin (UKB), dem Landesgesundheitsamt Piauí und dem staatlichen Rettungsdienst ein Projekt zur Verringerung bzw. Vermeidung schwerer Verkehrsunfälle, die bedingt sind durch Trunkenheit am Steuer, überhöhte Geschwindigkeit auf schlechten Straßen sowie fehlendes Tragen von Helmen. Geplant ist im staatlichen Krankenhaus in São Raimundo Nonato die Qualifizierung von Ärzten und Pflegepersonal durch Personal aus dem UKB. Gleichzeitig erfolgt ein Training zur Prävention von Traumata über die Schulen und Sozialämter. Erreicht werden soll damit eine niedrigere Unfallrate bei Kindern und Jugendlichen sowie eine verbesserte Erstversorgung und Behandlung nach einem Trauma. ProBrasil Nordeste ist für die Verwaltung des Projekts vorgesehen. Die Finanzierung erfolgt über das GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), die Fördermittel wurden im März 2023 bewilligt. Am 1. August 2023 erfolgte die Einweihungsfeier für das Projekt. Die erste Reise fand vom 9.-16.Oktober 2023 statt, weitere folgen in den nächsten zwei Jahren.